Ev.- luth. Vicelin - Kirchengemeinde Neumünster

Geschichte und Architektur

Der Name der Kirche geht auf den Missionar und Kirchengründer Vicelin (1090-1154) zurück. Er wurde im Jahr 1127 in den Ort Wippendorf, das spätere Neumünster, gesandt, um von hier die Slaven in Ostholstein zu missionieren. Hier gründete er ein Augustiner-Chorherrenstift, das dem Ort Neumünster seinen Namen gab. Vicelin nannte es novum monasterium, das "neue Kloster", die neue Kirche.

 

Der Orden zog 1330 nach Bordesholm um. Schon 1136 wurde an dem Platz der heutigen Vicelinkirche eine Kirche geweiht. Sie hieß Marien- und später Bartholomäuskirche und geht in den Anfängen möglicherweise auf einen Vorgängerbau von Ansgar, dem großen Missionsbischofs für Skandinavien, aus dem 9. Jahrhundert zurück.

 

Die baufällige Kirche wurde 1811 abgerissen, weil ihre Glocke beim Totengeläut für Peter III von Russland, den Ehemann Katharinas der Großen, durch den Turm gestürzt war.

 

An ihrer Stelle wurde 1834 nach den Entwürfen von Hansen die jetzige Vicelinkirche gebaut. Sie zeichnet sich durch eine typische klassizistische Ordnung der Formen aus und hat ihre Vorbilder in der Antike, in der römischen Architektur. Sie ist eine Saalkirche mit zwei um den Altarbereich laufenden Emporen und einer Kassettendecke. Zum Westen hin gab es eine Öffnung zum Turmzimmer. Die Orgelempore ist später eingefügt worden.